2019

Willkommen 2019.

2019 begann im Prinzip wie 2018. Die Kinder hatten auf verschiedenen Ebenen, zu verschiedenen Zeiten (gleichzeitig kam auch vor) und in verschiedenen Graden so ihre ganz speziellen „Freuden des Alltags“. Und Eltern teilen eben diese Freuden, wo und wie sie können. Ganztätig auch nachts! Aus vielen Gesprächen wussten wir – damit sind wir nicht allein. Alles ganz normal, Leben eben. Aber wir bekamen es irgendwie auch immer gedankt. Auf ihre Weise. Dies war auch für uns (insbesondere mich!) gar nicht so einfach. Wie heißt es so schön „Einfach mal die Perspektive ändern.“ Also die Sichtweise, ehrlich je mehr ich über manche Sichtweisen (hauptsächlich meine) nachdachte, umso unsicherer wurde ich, ob ich noch weiß, was richtig ist. Dies zieht sich übrigens bis heute hin. Aber ich glaube auch das ist normal und nennt sich Leben.

Trotzdem gewöhnungsbedürftig.

Ach ja Wohnwagen technisch tat sich auch wieder was. Nein nicht bei uns, Richtig Tochter. Dekoration und Stauraumbezogen engte der 390er Bianco doch stark ein. Das Universum war schon einmal involviert aber… Kunden kamen und entdeckten den Wohnwagen für sich. Das Altfahrzeug der Kunden konnten diese am selben Tag per Zufall verkaufen. Also Eigentümerwechsel beim Bianco 390. Glückliche neue Besitzer. Aber kein Tochter-Wohnwagen mehr. Papa nicht schlimm, eurer gefällt mir auch ganz gut, löste Panikattacken bei uns aus. Unser Wohnwagen gut, unsere Tochter auch gut. Alle zusammen in Urlaub geht noch, unser Wohnwagen unsere Tochter, wir nicht geht gar nicht. Anja meinte bleib ruhig, erst Februar bis zum Sommer ist es noch lang. Ok. Leicht beruhigt.

Durchs bekannte Tagesgeschäft und die Vorbereitungen auf Frühjahrsfest war ich auch abgelenkt. Das Frühjahrsfest kam, Dank aller Helfer, der Mithilfe des Autohauses Neubeck aus Speyer (sie wissen Larry Sch.) und dem mitspielenden Wettergott stimmten die Rahmenbedingungen. Sie kamen auch zahlreich und der Vorzeltaufbau an beiden Tagen klappte auch. Trotzdem ging es beinahe schief. Anja hatte schon ein paar Tage eine Entzündung am Oberschenkel. Wurde eben mit Hausmitteln behandelt. Geht schon wieder. Am Frühjahrsfest Samstag plötzlich enorme Schmerzen. Schmerzmittel, abends faustgroßes, blutgefülltes Ei. Ab nach Speyer, Diakonie Notaufnahme. Am selben Abend trotz Erbsensuppe als Nachtessen noch Vollnarkose u. Op. Glücklich und gut verlaufen. Anja wurde sonntags um 11.30 Uhr von den Schwiegereltern abgeholt und stand wackelig, aber stand, bis 18 Uhr wieder im Laden. Mir viel ein Stein vom Herzen und ich war bzw. bin unheimlich Stolz auf sie. Manche werden jetzt denken Leichtsinn, Dummheit usw., aber als Selbstständige muss man manchmal anders denken und handeln. Richtig. Gute Frage. Wir wissen es nicht. Wir müssen.

Ok. Frühjahrsfest war geschafft, Wunde verheilte gut, Arbeit lief auch gut. Na ja, Anja plante auf jeden Fall gut. Überraschungen kann aber auch sie nicht planen. Wie Überraschungen? Na ja schnell zwischendurch Bremsen einstellen, weil der TÜV an der Prüfstelle das Fahrzeug sonst nicht abnimmt und die Urlaubsreise morgen ja schon losgehen soll. Heizungs- oder Kühlschrankbrenner, welche durch (meistens 8-beinige) Verschmutzungen nicht mehr wollen wie ihre Besitzer. Im Frühjahr kommen dann noch als Klassiker sozusagen geplatzte Thermenbehälter hinzu und Toilettenpumpen sind auch alle in der Gewerkschaft und streiken deshalb auch mal öfters.

Ein ganz großes Problem bei Zeitplanungen bin ich aber leider selbst. Von mir geplante (und so an Anja weitergegebene) Zeiten kann ich häufig nicht einhalten. Entweder einfach zu optimistisch gedacht oder gestört oder nicht vorhergesehene Schwierigkeiten oder Telefonauskünfte an Kunden. Egal im Endeffekt ich brauch zu lang. Was ist die Folge? Einfach. Der geplante Feierabend wird einfach nach hinten verschoben. Einfache Lösungen helfen oft am besten.

So eine einfache Lösung gab es dann auch für den Tochter-Wohnwagen. Ich glaube im Mai sprach uns ein liebenswertes Kunden-Ehepaar an. Sie müssten sich aus privaten Gründen von ihrem Bianco 445 trennen. Ob wir Interesse hätten? Hatten wir. Diesmal ohne Mover, ohne Auflastung, aber mit Fahrradträger und 3 m Ventura Vorzelt. Angebot. Zusage gekauft. Unser Wohnwagen gerettet. Uff.

Wenn Sie auch 2018 gelesen haben, fragen Sie vielleicht – und was ist mit Fendt Caravan? Nun die Antwort ist einfach Nichts? Nichts? Nichts?

Wir warteten täglich auf den Schreiben, E-Mail, Fax oder Anruf und es kam nichts.

Dann irgendwann doch ein Schreiben, Herzschlag gegen Null beim Öffnen des Briefs. Kündigung?

Nein, Einladung zur Händlertagung mit Anmeldung zur Übernachtung, Ratlosigkeit bei uns. Wie bewerten? Übereinstimmung, wir gehen hin und reden vor Ort. So aufgeregt wie auf dieser Anfahrt waren wir nicht mal beim Besuch der 1. Händlertagung 2005. Und dann? Freundliche Begrüßung durch den kaufm. Geschäftsführer und den Außendienst-Verantwortlichen. Wir ratlos. Gut. Bitte um Gespräch nach offiziellem Ende im Bereich der freien Umschau. Entgegen aller sonstigen Abläufe hatten wir uns praktisch gar nicht mit dem Bereich Ausstellungsfahrzeuge beschäftigt. Dann das Gespräch. Unwissenheit beim Gegenüber. Besuch? Nie angesprochen, Verkaufszahlen, na ja wie immer zu nieder, aber Kündigung deswegen und wieso eigentlich diese Fragen. Aufklärung unsererseits. Missverständnis Animation für mehr Verkaufsengagement eben. Wir möchten doch bitte unsere Ausstellungswagen ordern, alles Gut, weg war er. Und wir? Überfordert. Was war jetzt? Wir beschlossen Neufahrzeuge zu ordern. Wessen Aussage traf jetzt des Pudels Kern? Abends dann gemeinsamer Abend. Wunderschön. Alle anwesenden Händlerkollegen konnten – und taten dies auch – von guten Verkaufszahlen berichten. Wir hörten nur beklemmt und staunend wieder einmal zu. Wir stellen wieder einmal fest, wir sind keine guten Verkäufer. Wir können nichts anpreisen, von dem wir nicht überzeugt sind. Pakete oder Grundrisse, die nicht passen, aber Hauptsache verkauft, geht bei uns nicht. Eine sehr nachdenkliche Anja und ein sehr nachdenklicher Peter gingen abends aufs Hotelzimmer. Am nächsten Morgen noch einmal zur Ausstellungshalle, unter lauter holländischen Kollegen noch einmal Ausstellungsfahrzeuge besichtigen, nachdenken.

Ein weiteres Gespräch mit dem Außendienst. Dabei kam heraus. Ein großer Caravan Händler aus dem Rhein-Neckar-Raum bemüht sich seit einigen Jahren um Fendt. Bis jetzt stehe man ja zu uns aber…

Sie wissen ja die Zahlen, daher wehte also der Wind. Servicevertrag, nicht vorgesehen. Noch nicht. Wann? Keine Aussage möglich. Wir fuhren zurück. Erleichtert – nein. Nachdenklich – ja. Zukunft, großes Fragezeichen.

Zuhause angekommen holte uns der Alltag wieder ein und die negativen Gedanken wurden von der Arbeit überlagert. Unsere ganze Aufmerksamkeit galt nun der Arbeit und den abnehmenden Tageszahlen bis zum Jahresurlaub. War fast wie früher. Manchmal in den Gedanken halt ein bisschen komisch. Aber der Urlaub im Trentino am Caldonazzo See und ja nochmals Allgäu, ja genau, waren toll, aber einfach nur zu kurz. Es gab auch während der Fahrt glücklicherweise keine Probleme. Das zulässige Gesamtgewicht war dank Erfahrung und Waagen (sie erinnern sich) im gültigen Toleranzbereich und auch die Temperaturen waren o.k., mal für Anja (deutlich über 27°) und mal für mich (deutlich unter 25°). Das Üben des Vorzeltaufbaus während des Frühjahrsfestes machte sich bezahlt und so klappte auch dies reibungslos. Diesmal auch keine überragenden Um- oder Einbauten vor dem Urlaub also alles klar.

Bleibt nur die Frage offen, warum vergehen Urlaubstage immer so viel schneller als Arbeitstage? Egal! Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub.

Wieder daheim freuten wir uns auf die neuen Modelle die wir holen durften.

Töchterchens Urlaub mit dem 445er verlief auch ohne Probleme. Ein komisches Gefühl stellte sich bei mir jedoch ein, als sie, eher beiläufig (vielleicht zu beiläufig) bemerkte, das Bett ist zu klein. Sofort als Erklärung nachgeschoben wurde, wenn man ein 2 x 2 m Bett gewöhnt ist, ist dies definitiv zu klein. Ende. Mal warten was kommt dachte ich und ahnte….

Die neuen Modelle kamen gut an und so durften wir uns neben gutem Zuspruch für die Werkstatt auch über den einen oder anderen Kaufvertrag freuen. Die Garantiearbeiten konnten wir besser einplanen und so war es einmal einfach nur schön. Familiäre Überraschungen der Töchter waren auch beherrschbar. Normaler Wahnsinn eben wie sie uns kennen. Sie denken Alles gut? Wirklich? Bist du dir sicher Peter? Jaaa, ein A….. also was ist? Unser Auto! Dein Auto, Audi SQ5, spinnst du. Das Auto war toll, keine Frage, keine Probleme. Und doch, es passte nicht zu uns. Also zu Anja eben schon, klein, wendig, schnell, sparsam, sogar genügend Anhängelast. Aber ich! Eher behäbig, Lkw-Fahrstil, ein Opa mit Strohhut im Straßenrennwagen und mit 120 km/h schon an der Leistungsgrenze (ohne Wohnwagen). So ungefähr sah ich mich selbst im Audi. Deplaziert, unangemessen. Statt Freude beim Fahren tat man es eben, weil man es musste. Immer mal wieder auf der Seite von Autohaus Neubeck nach Tiguan gesucht. War aber zum Mäusemelken, immer fehlte irgendetwas z.B. Komfortsitze oder Anhängerkupplung oder oder oder. Und wenn für mich ok. Kam von Anja Nein und ein Nein ist ein Nein. Da wir ja aus beruflichen Gründen den Umgang mit dem Wohnwagen üben müssen (wird zunehmend wichtiger) haben wir über den 01.11. eine kurze Bildungsreise in den Schwarzwald geplant.

Also üben der Fahrt, Umgang mit dem Mover, Betrieb und Überwachung von Heizung und Kühlschrank unter Schlechtwetterbedingungen sowie der sinnvolle Einsatz der Kaffeemaschine im Wohnwagen standen auf dem Übungsplan. Gebucht ab Mittwochmittag, Anreise möglich bis 20 Uhr. Sonntags beim Surfen Autohaus Neubeck ein Jahreswagen VW AG Touareg. Wie für mich zusammengestellt. Mittags noch hingefahren, montags morgens Anruf bei Autohaus Neubeck. Danach Termin mit dem Verkaufsleiter. Trotz enormen Lehrgeldeinsatz danach glücklich. Aber am Mittwochmittag brauchen wir ihn. Ölwechsel und Winterreifen natürlich noch und ach ja das Fahrtenbuch auch noch umbauen, ist doch kein Problem oder? Ich kam mir richtig schlimm vor. Motto Albtraumkunde. Nach auskosten des Verkäufergesichts Relativierung. Dienstags die Papiere geholt, am Mittwochmorgen Zulassung, Audi abgegeben, Touareg angemeldet. Daheim angekommen Ernüchterung, Übergabe frühestens 15 Uhr. Ok. Für Abfahrt schon alles gerichtet, dann endlich Fahrzeugübergabe, Heimfahrt ok. Wie üblich Tank leer, also noch tanken, dann heim die Sommerreifen ausladen, Querträger ausladen. Wie klappt die AHK aus? Ah ja Kugelkopf rostig, also reinigen. Währenddessen Fahrzeugbesichtigung der Kinder und die unnötige Frage bzw. Feststellung ihr wolltet doch schon weg sein oder? Und dann noch Papa wird eben wieder nicht fertig. Ruhig Brauner bzw. Grauer. Alles Gut. Spiegel montiert u. einstellen und dann ab. Also neues Auto (also für uns neu), alter Wohnwagen (ja Opal 560). Die Gewissheit, dass der Renteneintritt sich wieder einmal auf unbestimmte Zeit nach hinten verschoben hat. Äußere Umstände Nieselregen, ca. 5°C, einsetzende Dämmerung, so starteten wir. Inzwischen kurz vor 18 Uhr. Ok Freudenstadt ist nicht so weit, aber ja unzählige Baustellen, Umleitung. War alles da. Anja bekam davon relativ wenig mit. Sie war damit beschäftigt in der Bedienungsanleitung nachzulesen, z.B. wie dimme ich die zu helle Innenbeleuchtung, Sitzverstellung, Heizung. Kaum etwas gefunden musste sie das Nächste suchen. Bis Tonbach hielt ihre Geduld. Aber wir waren auch sozusagen fertig. Kamen auch noch 10 min. vor Torschluss an. Ohne Kratzer, Macken, Ausfällen. Nach dem Aufstellen des Wohnwagens, beim Abendessen gemütlich in der Rundsitzgruppe die gegenseitige, vorsichtige, hoffnungsvolle Frage: Und? Was und? Na dein Eindruck vom Auto? Beide waren wir und sind es bis heute restlos begeistert. Mit oder ohne Wohnwagen für Anja oder mich. Einfach nur g…! Sparsam auch noch. Greta aus Schweden zum Trotz. Einfach super. Neugierig? Fragen Sie uns einfach!

Der Kurzurlaub war super und die Tage daheim vergingen auch recht schnell ohne große Probleme. Den Lehrgang bei Truma ließ ich aus, da zeitliche Überschneidungen mit anderen Schulungen dies nötig machten. Frankana (unser Großhändler) rief auch wieder zur Hausmesse. Sehr interessant für Anja und mich mit unterschiedlichen Schulungen. Nehmen wir immer gerne an und sind immer sehr schöne interessante Tage.

Langsam ging so 2019 seinem Ende entgegen. So betrachtet weitaus besser als 2018. Einen negativen Höhepunkt hatten wir privat. Unsere jüngste Tochter arbeitete in einem Altersheim in Rheinland-Pfalz. Da sie ein wenig entwicklungsverzögert ist, stimmten wir einer Umwandlung ihres Arbeitsvertrages in ein frei. Soz. Jahr zu, um ihr mehr Zeit für die Entwicklung zu geben. Leider wurde dies von dem Altersheim schamlos und menschlich total schlecht ausgenutzt. Bei einem von uns geforderten Gespräch mussten sie Farbe bekennen und wir nahmen Nicola sofort mit nach Hause. Sie war am Boden zerstört und wir benötigten lange, sie wieder aufzubauen und neu zu motivieren. Jahreswechsel und Weihnachten in Sicht, sie ahnen es, ja der Besuch bei Fendt stand an. So etwas wie 2018 wollten wir auf keinen Fall nochmals erleben. Großer Bogen um die Chefetage die betreffenden Merci beim Verkauf mit der Bitte um Weitergabe übergeben. Nach Kontrolle der Flure raus. So schnell waren wir noch nie. Aber egal erledigt. Weihnachten 2019 konnte kommen. Und es kam. Schön im Familienkreis, das erste Mal in der renovierten Wohnung unserer Tochter. Ein schönes Fest. Über den Jahreswechsel konnten wir dieses Jahr leider nicht weg. Meine Schwester wollte weg und so blieben wir selbstverständlich zu Hause, um für meine Mutter da zu sein. Dies war 2019.

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