2018

Ok. Wir sind wieder da. Ich (Peter) als Schreiberling gebe zu, nach zu langer Zeit. Aber mir war einfach nicht zum Schreiben. Nichts desto trotz genießen Sie den Rückblick.

Viel Spaß beim Lesen.

Rückblick genau. Was war wann und warum. Ich stelle fest: Geistige Arbeit fällt mit zunehmend zurückliegendem Geburtsjahr immer schwerer, soll aber helfen beweglich zu bleiben. Also los.

Startpunkt der Erinnerung (also von jetzt zum Anfang) ist diesmal der 10.09.2020. Richtig gelesen. Diesmal nicht vom Truma-Lehrgang, sondern Ta-Ta aus dem Vorzelt, Campingplatz Hopfensee. Urlaub, Zeit zur geistigen Zeitreise. Nicht ganz einfach. Was war muss wieder ins Bewusstsein kommen und was wird? Nun der Sternenhimmel hier ist wunderschön.

Zurück nun endlich ins Frühjahr 2018. Die Saison startete im Prinzip ganz normal. Im Prinzip. Erste Termine für TÜV, Gasprüfung, Dichtigkeitsprüfungen, Garantiearbeiten, eben Alltagsgeschäft. Gewürzt bzw. ergänzt durch die Vorbereitungen fürs anstehende Frühjahrsfest. Immer dasselbe denken Sie bestimmt. Stimmt. Trotzdem immer wieder anders. In diesem Jahr konnten zum ausgewählten Termin (eine Verschiebung war nicht möglich), plötzlich unsere Nachbarn und langjährigen, erfahrenen Helfer aus privaten Gründen nicht. Wo jetzt schnell Ersatz hernehmen?

Mit Erfahrung im Campingwesen, dem nötigen Quantum Leidensfähigkeit (müssen ja zweitweise mit uns zusammenarbeiten), Freundlichkeit (für Sie) u.v.m. Aber wir hatten Glück langjährige Urlaubsbekannte, die inzwischen zu Freunden mutierten, sprangen samt ihren inzwischen erwachsenen Töchtern ein und retteten uns so. Danke nochmals an dieser Stelle explizit an die Familie. Hier an dieser Stelle, auch Dank an alle Helfer im Hintergrund Familienmitglieder, Freunde, Bekannte. Fast immer dieselben mit leicht wechselnder Besetzung, aber auf alle Verlass.

Im Bereich Wohnwagen tat sich auch einiges. Nein Herr und Frau Dietz haben ihren Opal 560 SRF noch und lieben ihn heiß und innig. Der besagte Platin meiner Tochter wurde (nach kompletter Nutzungsfähigkeit wie neue Bremsen, wiederhergestellter Wasseranlage, Gasprüfung u.v.m.) während des Frühjahrsfestes ohne einmal benutzt gewesen zu sein verkauft. Ein Ehepaar hatte sich, trotz oder wegen der Designnote meiner Tochter im Innenraum in diesen Wohnwagen verliebt. Zulässiges Gesamtgewicht, Größe und alles andere passten auch zum vorhandenen Zugfahrzeug. Mit dem schicksalhaften Versprechen, bis zum Sommer passenden Ersatz zu finden, konnte der Verkauf ohne den Ausbruch einer mittleren Explosion vollzogen werden. Manche Leute meinen es gut mit dem Universum. Wenns läuft, dann läufts. Im Verlauf des Frühjahrs durften wir einen 390er Bianco in Zahlung nehmen, mit Mover (noch dazu von mir eingebaut), Vorzelt (naja bitte keine weiteren Fragen aber immerhin) und 1700 kg zulässiges Gesamtgewicht. 1700 kg beim 390er Überladung ohne Wahnsinn praktisch ausgeschlossen. Der erste Urlaub im eigenen Wohnwagen kam. Wohin? Klar – Allgäu – kleiner See mit Hauptbestandteil von Bier im Namen. Wer war mehr aufgeregt Kinder oder Eltern? Richtig, die Eltern natürlich, Kinder sind ja cool. Streckenhinweise des Vaters und der Mutter wurden durch mitleidiges Hochhalten eines bekannten Apfelmarken-Handys mit Hinweis auf die gute neue digitale Welt abgetan. Samstags morgens ging es los. Letzte Ermahnungen, Abfahrt. Kurz nach 12 Uhr ein Anruf. Gott sei Dank keine Unfallmeldung. Seid ihr da? Nein! Wir lesen gerade Augsburg. Augsburg? Papa bitte kein Kommentar. Wie geht’s weiter. Ok. Augsburg runter von der Abfahrt auf die Bundesstraße Richtung Füssen. Um 15 Uhr dann die erlösende Nachricht, sie sind da. Für die erste eigenständige Fahrt nicht schlecht. Autobahn, Bundesstraßen, Landstraßen, Orts-Durchfahrten und alles ohne Kratzer. Waren wirklich stolz auf Sie. Ach ja, Streckenhinweise waren in Zukunft nicht mehr so langweilig und ein Garmin-Navigationsgerät mit Gespann-Funktion mit dem Kommentar „Geil-echt cool“ dankend angenommen und verwendet. Sie sehen alles wie im echten Leben.

Wieder zurück zu uns. Geschäftlich lief es gut. Zumindest was die Auslastung anbelangte. Samstag war inzwischen ein vollwertiger, normaler Arbeitstag. Die inzwischen bei Fendt komplett verbaute AAA-Bremse sorgte für einige (leicht untertrieben) nicht geplante Überstunden. Doch nicht nur die Bremsen, Bug- und Heckverkleidungen, Notfälle (Urlaube bzw. TÜV-Termine kommen immer ungeplant und überraschend), sorgten für Kurzweil im Arbeitsalltag. Die Frage nach einem geeigneten Hobby für Freizeitaktivitäten stellt sich bis heute übrigens immer weniger. Aber wie Sie wissen, haben wir ja glücklicherweise unser Hobby zum Beruf gemacht. Leider kam bzw. kommt es vor, dass wir einfach nicht mehr helfen können, mehr wie arbeiten geht eben nicht. Dies tut uns leid und wir suchen nach einer Lösung. Versprochen. Später mehr dazu.

Privat durften wir auch die Erfahrung machen, dass ältere Töchter mit, wegen oder ohne Freund im Arbeitsleben, Studium oder privat, für verschiedenste Abwechslungen im Familienleben problemlos sorgen konnten und bis heute können. Nicht nur gedanklich, auch praktisch Nacheinander oder parallel. So verging das Jahr. In einem stetigen Trott zwischen Problemlösungen jeglicher Art, bei der Arbeit und Privat, normaler Arbeit und Kurzurlaube wie über Fronleichnam und die Händlertagung.

Oh ja, die Händlertagung. War schön, interessant und wir waren wieder einmal begeistert von den neuen Modellen. Viele Problemstellen waren beseitigt, neue keine auf Anhieb sichtbar. Wichtig für uns auch, dass die Verantwortung auf Seite der Technik die angesprochenen Probleme ernst nahmen (und nehmen) und an Lösungen arbeiten. So freuten wir uns gemeinsam mit der Technik über das vorgestellte Modelljahr 2019.

Genauso regelmäßig wie neue Modelle vorgestellt wurden, genauso regelmäßig wurde uns praktisch schon ab 2007 vom Verkauf mitgeteilt, dass wir zu wenig verkaufen, zu wenig ausstellen, für den Verkauf zu wenig tun. Immer so nebenbei bei Gesprächen auf Tagungen, Lehrgängen oder am Telefon. Vor-Ort-Problemlösungen gab es aber nie. Mehrfach äußerten wir dann den Wunsch – gebt uns doch einen Servicevertrag wie z.B. bei Dethleffs oder LMC möglich, machen wir im Prinzip doch jetzt schon. Wurde aber immer abgelehnt mit dem Hinweis – sieht Fendt Caravan nicht vor. Also mit regelmäßig weiterem Status quo. Wir taten unser Bestes im Verkauf (Einweisung zwischen 3 und 4 oder mehr Stunden z.B.) und im Service. Dank der guten Gespräche und der guten Laune und Stimmung mit den Mitarbeitern von Fendt Caravan konnte uns der Seitenhieb mit den Verkaufszahlen unsere Stimmung nicht trüben. Wir freuten uns auf die neuen Modelle und auf unsere Ausstellungsfahrzeuge.

Dann war es endlich soweit. Sommer-Urlaub. Wie üblich vor der Reise noch eine Woche zu Hause. Fällige Arbeiten erledigen, Hof aufräumen, Plastikmüll entsorgen, Hecken schneiden und und und, und dann? Ja. Eigenen Wohnwagen richten, TÜV-Abnahme, Gasprüfung, einräumen, Abfahrt. 3 Wochen weg donnerstags bis zum Grüntensee. Einstimmung aufs campen. Sonntags ankommen der Schwiegereltern, Wohnwagen aufstellen, Vorzelt aufbauen, Abend essen, gemütliches Beisammensein. Montags ab nach Kroatien. Dank Handy und Internet ständig mit daheim und allem verbunden. Fluch und Segen gleichzeitig. Die Fahrt war schön. Das Wetter auch. Der Platz (wie üblich nur Bereich mit gewünschtem qm-Zahl) ab Februar gebucht. Bei Ankunft festgestellt der zugewiesene Platz nicht nutzbar. Direkt an der Hauptstraße, massives Gefälle, mittig ein Baum. Nach dem Ende heftigem Widerspruch mit Androhung der Abreise, Ersatzplatz.

Seitenweg Kreuzung 30 qm kleiner als gebucht, aber mit Meeresblick und 40 m zum Strand ok. Um uns herum fast nur Reisemobilisten mit E-Bikes. Aber Urlaub mit genügend „Flaschengeist“ eine annehmbare Situation. Ach ja, auch unserem neuen Familienmitglied (8 Tage vor dem Urlaub zu uns gekommen) gefiel es. Sein Name: Snoopy, seine Augen und Gesicht Steine-erweichend, sein Gehör überdurchschnittlich und um unzählige Klassen besser als meins. Er hörte bzw. hört jeden Hund aus 20 m Entfernung, bevor man ihn sah, „liebte“ weiße Schäferhunde. Leider wohnte eine ganze Freundesschar um uns. Jedes Mal „meldete“ er seine ankommenden oder weggehenden „Freunde“. Und die kamen und gingen oft. Er war (und ist es ein klein wenig abgeschwächt noch immer) total auf Anja fixiert. Wollte ich sie im Urlaub mal in den Arm nehmen oder gar küssen (kommt auch nach 33 Jahren Ehe hin und wieder mal vor), musste sie dem Hund erklären, dass dies in Ordnung geht. Heute noch warten wir vor Geschäften bis Anja wieder erscheint. Radius max. 5 m oder Sichtweite. Trotz Bestechungsversuchen mit Leckerlies aller Art ist das Ergebnis bis dato höchst, sagen wir mal, ernüchternd.

Gut. Auch dieser Urlaub ging zu Ende. Wieder übers Allgäu zum Eingewöhnen. Diesmal war es allerdings so, dass ich bei der Endanfahrt auf Rheinsheim plötzlich das Gefühl hatte überhaupt nicht weggewesen zu sein. Ein schon seltsames Gefühl. Dieses Jahr hatte es einfach in sich. Kaum zu Hause brach der Wahnsinn in Gestalt von Bugfenstern, sich verabschiedenden, verlorenen, winkenden Bug- und Heckblendengummis sowie zu weiten AAA-Bremsen wieder über uns herein. Die Sehnsucht, 2018 endlich in die Schublade „Vergangenheit“ stecken zu können wurde immer größer. Auch der Lehrgang zu Truma war irgendwie anders. Stimmung zu schreiben kam gar nicht auf. Sie haben es ja gemerkt. Es lief nichts. Aber getreu dem Motto „Alles hat ein Ende“ ging auch dieses Jahr Tag um Tag vorbei. Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Das Jahr hatte auch normale, ja sogar schöne Tage, aber ob altersbedingt oder wie auch immer, diese waren eindeutig Mangelware. Trotzdem kam irgendwann der Dezember, Adventszeit, Ruhe, Weihnachten.

In der letzten Arbeitswoche von Fendt Caravan vor Weihnachten fahren wir schon lang einen Tag zu Fendt. Um den Mitarbeitern zu danken, die uns das ganze Jahr über ertragen, uns helfen, die die Zusammenarbeit einfach „schön“ und „menschlich“ machen. Ob Werkstatt, Ersatzteile, Kundendienst, Empfang, Disposition, Technik, ja sogar Verkauf und Geschäftsleitung. Für jedes Büro ein oder zwei Tafeln Merci, eine Weihnachtskarte und zwei, drei persönliche nette Worte. Dies musste sein zur Stärkung, Nervenberuhigung, Schlusspunkt des Jahres. Schon bei bisschen Tradition.

Ein schöner Tag für uns, war es immer bis dato. Genaueres gesagt bis wir den kaufmännischen Geschäftsführer von Fendt Caravan an diesem Tag trafen. Er bat uns zum Gespräch. Höfliche Einleitung, er möge uns ja menschlich, aber die Schonzeit sei nun vorbei. Entweder wir steigern den Verkauf und machen uns Gedanken oder Fendt müsse sich welche machen. Volltreffer, das saß. Mir viel nichts weiter ein als um den Besuch des Außendienstmitarbeiters im Januar zu bitten. Keine Zeit wegen der CMT Stuttgart. Dann eben im Februar, der Besuch nach ca. 10 Jahren. Nach diesen Worten und einem wie Hohn klingenden Frohe Weihnachten und ein gutes Neues Jahr, hatten wir nur noch einen Gedanken – Nichts wie raus -. Im Flur erst mal durchatmen. Eisdusche, begossener Pudel und geistige Leere standen in uns verkörpert sozusagen als Personalunion vor der Tür. Einen Besuch durften oder mussten wir noch erledigen. Den Techn. Direktor, normalerweise eine reine Freude, in diesem Moment aber schwierig. Wegen der Grundstimmung. Dieser Herr und seine Sekretärin wussten ja nichts. Also durch. Er merkte trotzdem was. Betrifft aber ja die kaufmännische Seite, deshalb alles ok, wird schon, bemühen uns um Lösung, Frohes Fest und nichts wie raus, ab durch die Mitte. Das Gespräch mit dem Techn. Direktor tat richtig gut, aber unsere Weihnachtsstimmung war dahin.

Zuhause angekommen waren wir immer noch  wie betäubt. Dies hatten wir nicht erwartet. Gerade in diesem Jahr hatten wir das Gefühl, viel für Fendt Caravan getan zu haben. Nicht wegen der Verkaufszahlen, die hatten wie immer andere. Aber nach dem Kauf waren wir auch noch da und nicht nur für unsere Kauf-Kunden. In der großen Mehrzahl für Marken-Neukunden von anderen Händlern. Viele beim ersten Kontakt mit uns mit einer – sagen wir mal – leicht entzündlichen Stimmung oder Gefühlslage. Mit einer brennenden Lunte in gefährlicher Nähe und wir freuten uns alle Lunten gelöscht zu haben und die verdiente Freude am Caravan wieder zurückzugeben. – Und nun – alles nichts wegen einem und fünf zu wenig verkauften Wohnwagen im Jahr. Doch die Feiertage kamen und mit ihnen andere Gedanken.

Im Anschluss daran der Urlaub über den Jahreswechsel auf dem Campingplatz Elbsee in der Nähe von Kempten. Wunderschön. Mit Regen, Schnee, einem glücklichen Familienhund und einem supergemütlichen Opal. Erholung pur. Leider nur zu schnell vorbei. In ruhigen Minuten drehten sich alle Gedanken nur um eins. Wie machen wir weiter, wie führen wir unseren kleinen Betrieb in die Zukunft, kündigt uns Fendt und wenn ja wann. Was können wir tun um unsere Kunden nicht enttäuschen zu können? Diese hatten nämlich Vertrauen in uns und dies durften wir auf keinen Fall enttäuschen. Mit solchen Fragen drehten wir uns mehr oder weniger im Kreis. Heraus kam dabei Folgendes: Wir warten ab bis im Februar der Außendienst kommt. Bis dahin ganz normal weiterarbeiten. 2019 haben wir ja noch Fahrzeuge (da schon bestellt und bestätigt) und dann mal sehen. Im schlimmsten Fall Weiterbetreuung unserer Kunden bis Ende der Garantie, ansonsten in Ruhe weiterdenken, Arbeiten. Jetzt verstehen Sie vielleicht, wieso ich nicht schreiben konnte.

Das war 2018. Gott sei Dank Geschichte, wenn auch mit Auswirkungen auf die Zukunft.

Gestatten Sie uns bitte an dieser Stelle Ihnen, unserer Kunden, zu danken. Keiner von Ihnen hat uns unsere (na ja hauptsächlich meine) „gewöhnungsbedürftige Art“ krumm genommen. Sie sind uns treu geblieben.

Denjenigen, die aller widriger Umstände zum Trotz bei uns einen Wohnwagen kauften (und die Einweisung überlebten) nochmals ein besonderes Dankeschön. Diese Momente, auch Grüße aus dem Urlaub mit Postkarten oder E-Mails oder einfach nur Zufriedenheit mit unserer Arbeit hat uns unwahrscheinlich geholfen. Damit weg mit 2018 (ist nun abgehakt).

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